Fraktion FDP/Initiative Plauen im Stadtrat: Theater-Grundlagenvertrag und Vierspartentheater nicht aufs Spiel setzen/ Endlich wieder 100 Prozent für alle Theaterbeschäftigten!

Aus Sicht der Plauener FDP ist dies eine verhängnisvolle Entscheidung, die so schnell wie möglich korrigiert werden muss. Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende der Fraktion FDP/Initiative Plauen im Stadtrat, Sven Gerbeth: „Die Ablehnung des Beschlusses ist aus unserer Sicht nicht nur ein Schlag ins Gesicht aller Beschäftigten an den Theaterstandorten Plauen und Zwickau, die seit vielen Jahren auf einen wesentlichen Teil ihres Einkommens verzichten. Sie gereicht darüber hinaus auch dem Publikum und den Theaterfreunden in ganz Südwestsachsen zum Nachteil, denn sie gefährdet letztendlich den Fortbestand des Vierspartentheaters ganz akut.“

 

Begründet wurde die Ablehnung von den genannten Fraktionen mit Gerüchten und vermeintlichen Äußerungen einzelner politischer Akteure in Zwickau, aus denen die Plauener CDU- und Linken-Stadträte eine Einschränkung des Mitbestimmungsrechtes der Plauener Seite in Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung sowie eine Gefährdung der Spartenvielfalt oder sogar eine solche des gesamten Theaters abzuleiten meinen. Auch dies kann die FDP/Initiative-Fraktion nicht nachvollziehen. Dazu Sven Gerbeth: „Gerade andersherum wird ein Schuh draus: Zwar ist der Kulturpakt meines Erachtens eine nicht ausgereifte Angelegenheit, aber immerhin stellt der Freistaat Sachsen jetzt endlich mehr Geld zur Finanzierung der Theater im Land und eben auch zur Ablösung der dort geltenden Haustarifverträge zur Verfügung. Zwar ist dies immer noch viel zu wenig Geld. Diese Mittel aber nicht in Anspruch zu nehmen, würde dazu führen, dass nach dem Auslaufen der Haustarifverträge die dann daraus resultierenden Kosten allein durch die Städte Plauen und Zwickau übernommen werden müssten. Damit wäre der Fortbestand des Theaters in der jetzigen Form sofort akut gefährdet.“

Auch auf die eingeschränkte Mitbestimmung der Plauener Seite und den Bedeutungsverlust des Theaterstandortes Plauen geht der Fraktionsvorsitzende ein: „Hier erfolgt das Erwachen von CDU und Linken sehr spät. Als beispielsweise im Jahre 2010 die Schneiderwerkstatt in Zwickau zentralisiert wurde, kam Protest allein von der FDP. Ich stand damals mehrere Tage vorm Parktheater und habe Handzettel verteilt. Andere Parteien habe ich seinerzeit nicht gesehen.“

Abschließend appelliert Gerbeth an die anderen Ratsfraktionen: „Sicher kann es sinnvoll sein, sich gemeinsam mit den politisch Verantwortlichen der Stadt Zwickau in Verhandlungen auf eine unmissverständliche Formulierung zum Erhalt des Vierspartentheaters zu einigen und auch trotz eines geringeren Plauener Sitzgemeindeanteils bei der Theaterfinanzierung den Erhalt der bisherigen Stimmverteilung in Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung anzustreben. Unabhängig davon muss aber unverzüglich der Grundlagenvertrag und die Beendigung der Haustarifverträge unter Dach und Fach gebracht werden! Allen im Landtag vertretenen Parteien empfehle ich außerdem dringend, auf ihre Abgeordneten einzuwirken, um eine wirklich ausreichende Theaterfinanzierung seitens des Freistaates auf den Weg zu bringen. Wenn ein politischer Wille dazu vorhanden ist, dann findet sich gewiss auch ein Weg. Nicht zuletzt gehören ebenso der Vogtlandkreis und der Landkreis Zwickau bei der Theaterfinanzierung mit ins Boot. Beide halten sich derzeit noch sehr vornehm zurück, nehmen aber gern zur Kenntnis, dass die Städte Plauen und Zwickau in jedem Jahr freiwillig sechsstellige Summen in die Kasse des Kulturraumes zahlen und damit die Landkreise spürbar entlasten.“

Sven Gerbeth